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Pentax P30t

Eine Kamera, die auf mich nie eine besondere Anziehungskraft ausgeübt hat. Sie wird zu billigsten Preisen gehandelt und ich habe noch nie ein Loblied auf diese Kamera gehört. Jemand, bei dem diese Kamera jahrelang unbenützt herumlag, wollte mir eine Freude machen und hat mir diese Kamera geschenkt. (Ich habe genug Kameras und in diesem Fall kann man mit Recht sagen "Der Teufel scheißt immer auf einen großen Haufen".) Also gut, ich habe mich zunächst mäßig über dieses Geschenk gefreut. Die Kamera war mit einem ungeschlachten Auto Revuenon Zoom 28-70 bestückt, das ich sofort durch ein Pentax Normalobjektiv ersetzt habe. Und in der Kamera war noch ein alter Farbfilm, der zu Ende belichtet werden sollte.

Und ab hier begann die Kamera Freude zu machen. Sie liegt gut in der Hand: nicht zu leicht, nicht zu schwer. Ein helles Sucherbild, in der Mitte ein Schnittbildindikator mit Mikroprismen, am linken Bildrand die Belichtungszeiten, leises Auslösegeräusch, der Filmtransport: ein Vergnügen.

Mit dem Abknipsen des eingelegten alten Films hatte sich die Kamera schon Pluspunkte erworben, und als ich den nächsten Film einlegte (denn inzwischen musste ich nicht mehr, sondern wollte mit dieser Kamera fotografieren) gab es sofort den nächsten Pluspunkt: das Filmeinfädelsystem ist genial. Ohne das geringste Gefummel wird der Film mitgenommen. Es sieht wie Zauberei aus, dass der Film an einer dicken Aufwickelspule geradezu klebt, ohne dass der Film irgendwo eingeklemmt oder befestigt werden muss. Kameradeckel zu, und los geht 's. Und dieses Aufwickelsystem ermöglicht es, dass man zwei Bilder mehr auf dem Film belichten kann.

Und jetzt sage ich auch, was mir an der Kamera weniger gefällt: Die Filmempfindlichkeit ist nicht einstellbar, sondern wird über den DX-Code des Films auf die Lichtmessung übertragen. Wird ein Film ohne DX-Code eingelegt, steht die Filmempfindlichkeit automatisch auf 100 ISO (21 DIN). – Da ich aber, wie gesagt, genug andere Kameras habe, habe ich mir diese Kamera für Schwarzweiß-Fotografie vorbehalten. Eingelegt wird Meterware in Kassetten ohne DX-Code: Ilford PanF, der bekanntlich auf 18 DIN belichtet werden sollte und der hier auf 21 DIN belichtet wird. Entwickelt wird dann mit Neofin Blau und die Ergebnisse lassen keine Wünsche offen.

Und was mir an dieser Kamera am allermeisten gefällt: der Film wird nicht mit teuren Batterien bewegt, sondern ich darf mit einem Schnellschalthebel weiterschalten und mit einer Rückspulkurbel den Film zurückspulen. Ich muss auch nicht andauernd einen halbintelligenten Autofokus überlisten, sondern kann die Schärfe so einstellen wie ich möchte. Das ist das wahre Vergnügen!

Die Stromversorgung ist für die Belichtungsmessung und für das Auslösen: zwei Silberoxid-Batterien SR-44 (1,5 Volt). Also keine Quecksilberbatterien, die es nicht mehr gibt. Möglich ist es auch, eine 3-Volt Lithiumbatterie (CR–1/3 N) einzulegen - funktioniert. Übrigens: ohne eingelegte Batterien lässt sich die Kamera nicht auslösen.

Wie unterscheidet sich die P30 von der P30t? Der Unterschied ist gering: die P30 (ohne "t") hat keinen diagonalen sondern einen waagerechten Schnittbildindikator. (Geschmackssache, was man lieber hat.) Und die P30 hat keinen Drahtauslöseranschluss, den die P30t glücklicherweise hat. Auch das Design unterscheidet sich geringfügig. Wann diese Modelle auf den Markt kamen, weiß ich nicht. Ich denke, Mitte der 80iger-Jahre.

Inzwischen ist diese P30t bei mir so beliebt, dass ich die viel teurere Pentax MZ-5 in der Ecke liegen lasse. Also ein Loblied auf diese Kamera und Freude über das Geschenk.

Das abgebildete Objektiv gehört zu den allerbesten, die Pentax erzeugt hat. Ein fehlerloses Objektiv, das überragend scharf zeichnet.
Drehknopf auf "A" und beim Pentax-A-Objektiv auf Automatik: die Kamera sucht eine Blenden-Zeit-Kombination. Sie bevorzugt kurze Belichtungszeiten. Das ist auch vernünftig, denn kürzere Belichtungszeiten ergeben im allgemeinen schärfere Bilder. Geriffelten Schieber nach oben: Ein rotes Feld ist zu sehen und die Kamera ist eingeschaltet. – Taste unter dem Selbstauslösersymbol drücken und geriffelten Schieber noch ein Stück nach oben: Selbstauslöser ist eingeschaltet.
Hier eine Anleitung für die Pentax P30 (ohne "t"). 2 MB, einigermaßen brauchbare Qualität.
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